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Schwangere und Stillende

Immer mehr Menschen folgen einer Ernährungsweise mit einem hohen Anteil pflanzlicher Lebensmittel. Bisher gibt es zu pflanzenbasierten Ernährungsweisen aber nur wenige aussagekräftige Studienergebnisse hinsichtlich Lebensmittelverzehr, Nährstoffstatus und gesundheitlichen Langzeiteffekten. Insbesondere fehlen Daten zur Nährstoffversorgung von (werdenden) Müttern und deren (ungeborenen) Kindern und dessen Einfluss auf die Entwicklung der Kinder.

Um diese Datenlücke zu schließen, soll im Rahmen der COPLANT-Studie das Studienmodul „Schwangere/Stillende“ an den folgenden Standorten durchgeführt werden: Studienzentren am Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin, dem Max-Rubner-Institut in Karlsruhe sowie den Universitäten in Jena und Wien. Hier werden ca. 400 Schwangere ab der 30. Schwangerschaftswoche bis zum zweiten Geburtstag der Kinder umfassend untersucht.

Teilnehmen können Frauen, die seit mindestens einem Jahr vor Beginn ihrer Schwangerschaft einer der vier Ernährungsweisen folgen:

  • Vegan: pflanzliche Produkte, keine tierischen Produkte
  • Vegetarisch: pflanzliche Produkte, kein Fleisch und Fisch, aber Milch, -produkte und/oder Eier
  • Pescetarisch: pflanzliche Produkte, kein Fleisch, aber Fisch, Milch, -produkte und/oder Eier
  • Mischkost (omnivor): tierische und pflanzliche Produkte

Für das Studienmodul „Schwangere/Stillende“ sind insgesamt fünf Termine geplant. Die Datenerhebung beginnt mit zwei Terminen innerhalb der Schwangerschaft (30.–35. Schwangerschaftswoche). Hier werden Daten der werdenden Mutter unter Nutzung verschiedener Methoden erhoben:

  • computergestützte Fragebögen (z. B. Ernährungsgewohnheiten, Gesundheit)
  • Interviews (z. B. Einnahme von Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln)  
  • Erfassung von Körpermaßen und klinischen Parametern (z. B. Körpergröße, Körpergewicht, Blutdruck, Puls, Handgreifkraft, Knochengesundheit)
  • Erhebung der Ernährungsgewohnheiten an zwei Mal zwei Tagen mit einem appgestützten Wiege-Ernährungsprotokoll (NutriDiary-App)
  • Sammlung von Bioproben (Blut, Urin, Stuhl)

Im Studienzentrum Jena wird zusätzlich direkt nach der Geburt ein Teil der Plazenta gesammelt, um darin die Fettsäurenverteilung zu analysieren und Zusammenhänge zwischen der Versorgung der Mutter und ihrem ungeborenen Kind mit diesen wichtigen Nährstoffen herzustellen.

Der dritte Untersuchungstermin erfolgt zum 3./4. Lebensmonat des Kindes. Hier werden erneut umfangreiche Daten der Mutter erhoben. Mittels Fragebögen werden Ernährungsgewohnheiten der Mutter, Informationen zur Ernährung des Kindes sowie zum Gesundheitszustand nach der Geburt erfasst. Wieder wird die Einnahme von Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln in einem kurzen Interview erhoben. Es werden auch erneut mütterliche Körpermaße und klinische Parameter erfasst (z. B. Körpergewicht, Blutdruck, Puls, Knochengesundheit, Körperzusammensetzung). Die Ernährungsgewohnheiten der Mutter werden nochmals mit einem appgestützten Wiege-Ernährungsprotokoll (NutriDiary-App) erhoben und es werden Bioproben gesammelt (Muttermilch, Blut, Urin, Stuhl). Die anthropometrischen Daten zum Kind werden dem Kinderuntersuchungsheft entnommen. In Jena, Berlin und Wien ist zusätzlich die Sammlung einer Urinprobe und einer Stuhlprobe vom Kind geplant.

Um den ersten Geburtstag des Kindes werden per Online-Fragebogen erneut Informationen zur Ernährung von Mutter und Kind, zur Einnahme von Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln, zum Gesundheitszustand, zur Entwicklung und möglichen Erkrankungen des Kindes erhoben.

Der fünfte Termin erfolgt um den zweiten Geburtstag des Kindes im Studienzentrum. Mittels computergestützter Fragebögen werden Angaben zur Entwicklung des Kindes sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand erfasst. Zusätzlich werden Körpermaße und klinische Parameter von Mutter und Kind dokumentiert (z. B. Körpergewicht, Blutdruck, Puls, Körperzusammensetzung). In Jena, Berlin und Wien wird nochmals eine Urinprobe und eine Stuhlprobe von den Kindern gesammelt. 

Ziel dieser komplexen Datenerhebung ist einerseits, Zusammenhänge zwischen den Ernährungsgewohnheiten und der Energie- und Nährstoffversorgung der Mutter und dem Verlauf von Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit herzustellen. Andererseits sollen Ernährungsgewohnheiten sowie die Nährstoffzufuhr des Kindes ermittelt werden. Weiterhin wird untersucht, wie sich die Ernährung auf die Entwicklung der Kinder bis zum zweiten Geburtstag auswirkt.

Das Spektrum der Studienparameter ist sehr umfangreich und umfasst neben der detaillierten Erhebung der Energie- und Nährstoffzufuhr aus den Ernährungsprotokollen die Messung von Parametern

  • zum Nährstoffstatus
  • zur Schilddrüsenfunktion
  • zum Knochenmetabolismus
  • zur Schadstoffbelastung 
  • zu kardiovaskulären Risikofaktoren

Ergänzt wird die Bewertung der Ernährungsweisen durch Analysen zur Zusammensetzung des Mikrobioms (Gesamtheit aller Mikroorganismen, z. B. Bakterien oder Viren, die den Menschen besiedeln) sowie Untersuchungen zu dessen Einfluss auf physiologische Funktionen.

Die Daten aus dem COPLANT-Studienmodul „Schwangere/Stillende“ bilden die Grundlage für Ernährungsempfehlungen für eine optimale Energie- und Nährstoffzufuhr in den sensiblen Lebensphasen Schwangerschaft und Stillzeit.

Bei Interesse melden Sie sich gern bei einem der folgenden Studienzentren:

Bundesinstitut für Risikobewertung, Berlin

Humanstudienzentrum gesundheitlicher Verbraucherschutz
Max-Dohrn-Straße 8-10 * 10589 Berlin
Telefon: +49(0)30/184 12-550 11
E-Mail: coplant@bfr.bund.de
Zum Kontaktformular

Friedrich-Schiller-Universität, Jena
Studienzentrum am Institut für Ernährungswissenschaften
Dornburger Str. 27/29 * 07743 Jena
Telefon: +49(0)3641/9-496 56
E-Mail: coplant@uni-jena.de

Studienzentrum am Max Rubner-Institut, Karlsruhe

Haid-und-Neu-Str.  9 * 76131 Karlsruhe
Telefon: +49(0)721/6625-266
E-Mail: coplant-kids@mri.bund.de

Universität Wien und Medizinische Universität Wien
Department für Ernährungswissenschaften
Universität Wien
Josef-Holaubek-Platz 2 (UZA II)
A-1090 Wien
Telefon: +43(0)1-4277/549-79
E-Mail: coplant.ew@univie.ac.at

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